PC-Putzen für Anfänger

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wobo
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PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von wobo »

Erstmal Sorry für den reißerischen Titel – aber zum Schluß liest mich vielleicht keiner ;-)

Staubsaugen:
Meine PCs staubsauge ich gern. Also das Innengehäuse, CPU-Lüfter und vor allem das Netzteil (von außen). Kann da was passieren (z.B. statische Aufladung), mal abgesehen von der Gefahr, dass ich 'n paar locker sitzende Chips einsaugen könnte?

Welche Alternative zum Staubsaugen gäbe es? Mit einem feuchten Tuch habe ich mich bisher an das Motherboard noch nicht rangetraut. Ich habe da aber einen Büroauflösungs-PC, der so hart verstaubt ist, dass er mit Staubsaugen auch nicht wenigstens halbwegs sauber wird. Wie kriege ISA-Slots und Motherboard an sich sauber?

Netzteil:
Auf dem Netzteil steht zwar immer drauf: „keine wartungsbedürftigen Teile. Todesgefahr!!“. Zumindest aber Staubwolken sammeln sich da drinnen, die ich auch von außen nicht wegsaugen kann. Darf/soll ich das Netzteil echt nicht öffnen?

CD-Rom-Laufwerk:
Viele meiner alten CD-Rom-Laufwerke hatten irgendwann Lesefehler und wurden später von Dos, Norton Commander etc. gar nicht mehr erkannt. Irgendwo habe ich gelesen, dass dann einfach der Lesekopf verstaubt sei. Man solle aber keine Reinigungs-CD benutzen, die sei nur für Single-Speed CD-Player. Die regelmäßig höheren Geschwindigkeiten der CD-Rom-Laufwerke seien dafür aber nicht geeignet. Durch die höhere Geschwindigkeit schlagten die Reinigungsborsten zu hart auf, so dass der Lesekopf erst recht beschädigt würde.

Bisher habe ich das Problem immer so gelöst, dass ich das alte CD-Rom-Laufwerk zum Sperrmüll gegeben habe und einfach ein neueres (z.B. 48x-Speed) eingebaut habe. Langsam gehen mir aber die CD-Rom-Laufwerke aus. (Das häufigste, was bei mir ausfällt, sind immer die CD-Rom-Laufwerke...). Kann man da nicht doch was putzen?

wobo
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philscomputerlab
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Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von philscomputerlab »

Druckluft ist auch gut!

Bezueglich CD-Rom, einkauf ganz moderne IDE DVD Brenner kaufen. Die sollten lange halten und funktionieren prima in alten Kisten.

Zumindest in meiner Pentium Kiste gab es keine Probleme.

Gebrauchte DVD Brenner koennen es auch sein.
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Shockwav3
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Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von Shockwav3 »

wobo hat geschrieben:Meine PCs staubsauge ich gern. Also das Innengehäuse, CPU-Lüfter und vor allem das Netzteil (von außen). Kann da was passieren (z.B. statische Aufladung), mal abgesehen von der Gefahr, dass ich 'n paar locker sitzende Chips einsaugen könnte?
Also dafür müssten die Chips schon verdammt locker sitzen ;) Statische Aufladung dürfte auch kein Problem sein, solang das Rohr vom Staubsauger als Plastik ist.

wobo hat geschrieben:Welche Alternative zum Staubsaugen gäbe es? Mit einem feuchten Tuch habe ich mich bisher an das Motherboard noch nicht rangetraut. Ich habe da aber einen Büroauflösungs-PC, der so hart verstaubt ist, dass er mit Staubsaugen auch nicht wenigstens halbwegs sauber wird. Wie kriege ISA-Slots und Motherboard an sich sauber?
Entweder gehste da mit nem weichen bis mittelharten Pinsel drüber um den Staub zu lockern und saugst dann oder noch besser verwendest Druckluft aus der Spraydose (gibt's Preiswert bei Conrad, Reichelt und Konsorten). Mit nem Lappen + Isopropanol (auch bekannt als "Apothekenalkohol" - kostet etwa 1€ pro 100ml) kannst du zwar auch Platinen reinigen, ist aber in aller Regel die Fummelei nicht wert (lohnt sich eigentlich nur bei festen Vermutzungen [sprich ausgelaufener Batteriesäure oder irgendwas anderem was dir drübergelaufen ist]). Obendrein sind da noch weitere Schritte zu bedenken (Elektrolytkondensatoren [diese "Tonnen"] saugen den Alkohol z.B. auf ... wartet man nicht lange genug platzen die sobald man das nächste Mal Strom anklemmt) ... ist also in deinem Fall wirklich die Mühe nicht wert.

wobo hat geschrieben:Netzteil:
Auf dem Netzteil steht zwar immer drauf: „keine wartungsbedürftigen Teile. Todesgefahr!!“. Zumindest aber Staubwolken sammeln sich da drinnen, die ich auch von außen nicht wegsaugen kann. Darf/soll ich das Netzteil echt nicht öffnen?
Jedenfalls nicht solange das Netzteil am Netz hängt ;) Im Idealfall wartest du 3-4 Tage nach der letzten Benutzung bis du sie aufschraubst oder noch besser machst dich schlau wie man Kondensatoren entlädt. Dann kann dir nichts passieren. Alternativ reichts auch, wenn du aufpasst keine Kontakte anzufassen oder denen zu nahe zu kommen [5mm sollten dicke reichen]. Als generellen Tipp (also auch zum Umgang mit anderen PC-Teilen): Platinen, sofern möglich, immer nur an den Rändern anfassen.


Zu CD Laufwerken kann ich leider nichts sagen, da fehlt mir die Erfahrung. Mit einem Q-Tipp + dem oben erwähnten Isopropanol kann man aber mindestens die Leseköpfe reinigen (mach ich bei meinen Floppy-Laufwerken alle 2-3 Jahre)
Zuletzt geändert von Shockwav3 am So 20. Feb 2011, 19:23, insgesamt 2-mal geändert.
Hauptsystem: Asus VL/I-486SV2GX4, DX2 @ 66MHz, 1MB L2 Cache, 64MB RAM, 1GB CF HDD, Cirrus Logic 5428 VLB, ARGUS Prototype Rev. 02 #0, umschaltbarer Covox/DSS-DAC, 2x LPT, DOS 6.22 + Win 3.11
DosX

Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von DosX »

wobo hat geschrieben:Erstmal Sorry für den reißerischen Titel – aber zum Schluß liest mich vielleicht keiner ;-)
Kein Problem, es gibt BILD, dann überleben wir auch solche reißerischen Titel :-)

Staubsaugen:
Meine PCs staubsauge ich gern. Also das Innengehäuse, CPU-Lüfter und vor allem das Netzteil (von außen). Kann da was passieren (z.B. statische Aufladung), mal abgesehen von der Gefahr, dass ich 'n paar locker sitzende Chips einsaugen könnte?
Achte auf den Lüfter. Wenn du saugst steck etwas in die Rotorblätter damit er sich nicht dreht. Das kann nämlich suboptimal werden. Da sich dort besonders der Dreck sammelt vorsichtig absaugen aber eben das er sich nicht dreht.
Viele meiner alten CD-Rom-Laufwerke hatten irgendwann Lesefehler und wurden später von Dos, Norton Commander etc. gar nicht mehr erkannt.
Das war die Zeit des CD-Rom hochrüstens. IDE Laufwerke mussten immer schneller drehen als die des Wettbewerbers und manchmal kam man sich vor als wenn man in einem Düsenjet sitzt solche Lärmentwicklung haben die gemacht. Mein Tipp auch wenn es sich schon gebetsmühlenhaft anhört. SCSI und ein weniger schnelles aber dafür kontinuierlich laufendes und arbeitendes CD-Rom Laufwerk nutzen. Soll es DVD sein dann kann man auch heutige externe Geräte nutzen.
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Dosenware
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Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von Dosenware »

Shockwav3 hat geschrieben:oder noch besser machst dich schlau wie man Kondensatoren entlädt. Dann kann dir nichts passieren. Alternativ reichts auch, wenn du aufpasst keine Kontakte anzufassen oder denen zu nahe zu kommen [5mm sollten dicke reichen].
Stecker ziehen -> Einschalten - hilft uebrigens manchmal auch bei vermeintlich toten PCs

Ansonsten habe ich hier einfach einen Rouge(???)-pinsel -> schön breit (wie ein Rasierpinsel) aber viel weicher.

Und bei hartknäckigeren Sachen tuts auch Wasser+Spüli+weiche Bürste. Wichtig: Hinterher gut abspülen und am besten mit Druckluft abblasen - irgendwelche Rückstaende (Salz (Wasserränder), Spülmittel) können hochgradig ungesund sein; und "Einweichen" ist eine schlechte Idee. Für Mainboards (wegen der Steckplätze) absolut ungeeignet.
wobo
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Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von wobo »

Danke für die vielen hilfreichen und herrlichen Tips!

Und nee... auf "Einweichen" wäre ich schon nicht gekommen ;-). Das macht man doch ohnehin nur mit Wäsche und Rotweinflecken, oder?

wobo
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Dosenware
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Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von Dosenware »

Schonmal einen Raucherpc gehabt? Da kannst du eine Autobahn von München bis Berlin mit Teeren.
wobo
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Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von wobo »

Du meinst, Raucherpcs tust Du echt einweichen??

Das schlimmste, was ich kenne, sind die PCs eines Bekannten. Die sind nach 5 Jahren so verstaubt, dass bloßes Absaugen nichts hilft. Der Staub/Dreck klebt so heftig, dass man - nach dem Saugen - immer noch schwarze Hände bekommt, wenn man nur irgendwas berührt. Und der Bekannte ist Nichtraucher. Ich habe mir da oft gedacht, was wäre, wenn der auch noch Raucher wäre...

Eine letzte Frage hätte ich aber noch (@DosX): Warum soll ich beim Saugen darauf achten, dass sich der CPU-/Netzteil-Lüfter nicht dreht. Ich fand' gerade das immer lustig (ja!) und es war mir eine Bestätigung für: Lüfter geht!

Grüße

wobo
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Dosenware
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Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von Dosenware »

Nein, aber das Zeugs ist echt heftig.

Drehen duerfen sich die Lüfter deshalb nicht, weil: Wenn Strom Bewegung macht, macht Bewegung Strom -> d.h. wenn der Lüfter durch den Staubsauger angetrieben wird, erzeugt er Strom, was das Mainboard u.U. nicht verträgt.

Deshalb kannst du auch Kopfhörer als Mikro nehmen, oder Mikros als Lautsprecher - was verstaendlicherweise nur mit Einschränkungen funktioniert
Zuletzt geändert von Dosenware am So 20. Feb 2011, 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
DosX

Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von DosX »

wobo hat geschrieben:Eine letzte Frage hätte ich aber noch (@DosX): Warum soll ich beim Saugen darauf achten, dass sich der CPU-/Netzteil-Lüfter nicht dreht. Ich fand' gerade das immer lustig (ja!) und es war mir eine Bestätigung für: Lüfter geht!
Nicht alles was lustig aussieht ist es auch. Ich zitiere mal aus einem Forum zu diesem Thema "...ein 1600w staubsauger (mit bei bestem willen nicht neuem beutel) erzeugt mit dem 60x60x10 lüfterchen eines alten amd-boxedkühlers spielend eine spannung von !60Volt!"

Ich nehme an, das beantwortet warum man das nicht machen sollte.
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shakky4711
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Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von shakky4711 »

Ich würde vom Hantieren mit einem Staubsauger auf einer PC Platine abraten, wie leicht knickt man da einen Kondensator oder sonst etwas ab... Ich habe mir extra für PC und Hifi-Komponenten Reinigung einen tragbaren Kompressor für 59,- Euro geleistet, hat sich wirklich schon rentiert.

Lüfter blockiere ich auch immer vor dem Auspusten, hat ein Kollege bei einem Laptop vergessen und die generierte Spannung hat das Mainboard gegrillt.

Ich habe mal einen alten PC bekommen der nach einem Wasserrohrbruch so versaut war, dass auch Druckluft und ein Pinsel nicht mehr geholfen haben. Ich war einfach mal mutig und habe das Board (nach dem Entfernen von RAM und CPU) unter dem Wasserhahn gespült, anschließend mit Druckluft getrocknet und noch eine Woche stehen lassen, läuft bis heute.

Ein Nikotin-verschmiertes Board habe ich auch mal mit Bremsenreiniger fürs Auto bearbeitet, hat die gelbe Suppe sauber abgewaschen und greift auch keine Kunststoffe oder Gummi an.

Bei CD Laufwerken (insbesondere aus Raucherhaushalten) mache ich mir meist die Arbeit sie zu demontieren und die Linse mit einem Wattestäbchen und Isopropylalkohol zu säubern, hat schon so manchem Laufwerk wieder auf die Beine geholfen und bei einem Brenner die Ausschussquote von 75% auf Null gedrückt...
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Dadys_Toy
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Re: PC-Putzen für Anfänger

Beitrag von Dadys_Toy »

Ja, Kompressor ist die bessere Wahl. Wie angesprochen leiden keine Bauteile darunter und es wird auch unter den Chips sauber. Beim Pinsel achte ich darauf das er aus echtem Roßhaar ist, diese laden sich nicht auf. Bei sehr stark verschmutzen Geräten hilft eine Dusche unter lauwarmem Wasser nach Entfernung der gesockelten Chips. (vorher die Positionen notieren!) Danach einfach ein paar Stunden in den Backofen bei max.50°C. Später gut und lang auskühlen lassen! Am Idealsten nimmt man destiliertes Wasser. Normales Leitungswasser besitzt ja noch viele Bestandteile die Rückstände auf der Platine hinterlassen könnten.
Am wenigsten Beachtung findet meist die Tastatur. Obwohl sie unter dem meisten Dreck und Berührungen zu leiden hat wird sie fast immer nur grob abgewischt. Ihr sollte man sich dennoch intensiver widmen, wer weiß was da alles schon drüber gelaufen ist! Das Gehäuse spült man öfters und schrubbt es mit Seife und einer gröberen Bürste einfach ab. Ein Geschirrschwamm säubert auch festere "Markierungen". Die Tastenkappen möglichst gerade nach oben abhebeln. Vorsicht, bei größerer Verkanntung bechen die auch gern mal ab! Danach einfach im BH-Netz bei 30°C mit in die Wäsche. Der Geschirrspüler ist nicht zu empfehlen, die Beschriftung leidet und die Hitze verbiegt gern mal die SPACE-Taste.
Das Bleichen mit H2O2 (Wasserstoffperoxyd) kann, muß aber nicht, zum Erfolg führen. Die Teile erstrahlen danach deutlich heller. Bei mancher Plastik läßt der Aufhellungseffekt leider jedoch nach 1-2 Jahren wieder nach.

mfg :)
Minimig -Winners dont use AGA!-
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