486er + MFM Festplatte

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Shockwav3
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486er + MFM Festplatte

Beitrag von Shockwav3 »

Hallo,
ich versuch hier grade recht verzweifelt meine ST-251-1 + NCL 5425 Controller in meinem 486er (ist leider die älteste Kiste die ich hier hab) zum laufen zu bewegen.
Onboard IDE Controller hab ich schon deaktiviert, ebenso VGA Bios shadowing.

Der Controller scheint ein eigenes BIOS (hat jedenfalls ein austauschbares EPROM drauf) zu haben, allerdings springt dieses im Bootvorgang nicht von alleine an.
Habe demnach versucht über Debug G=C800:5 eine Lowlevel-Formatierung durchzuführen, ohne Erfolg, da diese Adresse scheinbar anderweitig belegt ist (jemand ne Ahnung was das sein könnte?)
Auch die sonstigen "Verdächtigen" Adressen CA00, CC00 und CE00 tun nichts und sind auch ohne Controllerkarte anderweitig belegt.
Mit dem Lowlevel Format tool von Seagate (statmft4) bin ich leider auch noch nicht weiter gekommen.
Stelle ich im Mainboard eigenen Bios die Parameter der ST-251 ein so bekomme ich ein Harddrive Fail (80), was mir logisch erscheint, da ja nichts an den IDE-Kontrollern hängt (auch wenn ich diese wieder einschalte).

Der Controller selbst scheint zu funktionieren, da der Diskettencontroller von jenem, dem onboard Controller dazwischen funkt, sofern ich nicht die Adresse umbelege.

Datenblatt zum Controller hier: http://stason.org/TULARC/pc/hard-disk-f ... -5425.html


Hat wer ne Idee was ich sonst noch versuchen könnte?
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Shockwav3
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Re: 486er + MFM Festplatte

Beitrag von Shockwav3 »

Nachtrag: Nachdem ich im Mainboard-BIOS die richtigen Parameter eingegeben hab lief jetzt auch das SGATFMT4-Tool.
Festplatte lässt sich jetzt ansprechen und formatieren :)

Das einzige was mich jetzt ein bisschen beunruhigt, ist dass das Verify tool massig (größtenteils zufällige) Fehler auswirft ... muss ich beim formatieren evtl. den Head und Cylinder Skew setzen? Habs bislang ohne gemacht.
Interleave steht bei 2:1 und scheint sehr zuverlässige Ergebnisse zu liefern.
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Xaar
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Re: 486er + MFM Festplatte

Beitrag von Xaar »

Hm, also wenn ich mir so die Daten der ST-251-1 ansehe (820 Zylinder, 6 Köpfe, 17 Sektoren), dann scheint mir das Problem fast beim Controller zu liegen: In dem seiner Liste (also der Link, den du angegeben hast) steht nämlich eine Solche Platte garnicht drinnen!

Auch muss es nicht sein, dass der Controller irgend ein BIOS hat, bei dem man etwas einstellen bzw. sogar formatieren kann. Ich hab einige MFM-Controller hier, die wenigsten davon haben ein BIOS, das man beispielsweise per DEBUG anspringen kann.

Ich habe lediglich 3 Controller (2 davon sind RLL-Controller, und noch dazu sind alle 3 8-Bit-ISA-Controller, also für den IBM PC bzw. PC/XT geeignet), bei denen man den Festplattentyp im BIOS des Controllers angeben muss (im Rechner-BIOS darf kein Eintrag erfolgen!). Bei allen anderen, moderneren Controllern erfolgt einfach der Eintrag im Rechner-BIOS.

Dass mehrfach "zufällige" Fehler beim Verify auftreten ist bei den alten Platten eigentlich öfters so. Gugg mal auf den "Deckel" der Festplatte. Da ist normalerweise eine Liste aufgeklebt, wo die produktionsbedingten fehlerhaften Sektoren eingetragen sind. Auf den ST-251-1, die ich habe, steht da "Error Map ST 251/Serial No. xxxxxxxxx" drauf.

Xaar.
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Shockwav3
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Re: 486er + MFM Festplatte

Beitrag von Shockwav3 »

Naja, der Controller scheint nicht das Problem zu sein, zumal er laut Stason ja mit bis zu 2048 Cylinders/16Heads zurechtkommt.
Habe jetzt jedenfalls mal die von Werk aus defekten Bits in das LL-Tool von Seagate eingetragen und siehe da ... nur noch 7 defekte Sektoren, welche auch gleich bleiben.
Habe dann die kompletten Cylinder/Heads gesperrt, da man darin leider einzelne Sektoren nicht sperren kann ... und siehe da, die Sektoren werden zwar beim VERIFY immer noch als fehlerhaft gefunden, man kriegt aber kurz die Meldung, dass diese als "bad marked" sind.

Soweit so gut.
FDISK funktioniert auch (auch wenn er sich beim erstellen einer 2. Partition weiterhin aufhängt, aber 1 Partition mit 42MB passt).
Das Problem bleibt FORMAT ... das läuft zwar die eigentliche Formatierung durch, meldet aber bei dem im LL-Tool als bad markierten Sektoren, dass er versucht diese wiederherzustellen, was (natürlich) nicht klappt. Sobald FORMAT 100% erreicht hat, versucht es einen Bootblock zu schreiben was nicht funktioniert (großteil der Fehler ist in den ersten 20 Zylindern [also relativ am Anfang]) ... Ende vom Lied, ist dass er abbricht und die Platte weiterhin unformatiert bleibt.
Meine Frage wäre jetzt, gibt's ne Option/Alternative, dass FORMAT _nicht_ versucht die als bad markierten Bereiche in die Partitionstabelle einzubinden? Oder muss eben jener Bootblock zusammenhängend am Anfang der Platte liegen (folglich: Platte schrottreif?)?
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Re: 486er + MFM Festplatte

Beitrag von elianda »

Ich habe meine MFM-Platten nie LL formatieren müssen. Normal blendet Format die Sektoren aus. Dann kann man einen weiteren Disk Scanner drüberlaufen lassen, der die Liste der als BAD markierten Blöcke ausgibt und die mit der Tabelle des Herstellerchecks vergleichen. Wobei man aufpassen muss, dass man die Blöcke noch in CHS umrechnen muss.

ggf. gibts auch Programme die ohne Format sektorweise verify machen, notfalls hackt man sich schnell mal selbst sowas zusammen. Mal eben eine Festplatte mit bekannter CHS-Geometrie durchzulesen ist nicht wirklich anpruchsvoll. (Siehe z.B. Ralfs Browns Interrupt Liste)
Wenn die Festplatte aber noch gut in Schuss ist, kann man auch der Einfachheit halber erstmal davon ausgehen, dass die Herstellertabelle (auf dem Papierzettel) noch gültig ist.

Wenn man am Beginn der HDD fehlerhafte Sektoren hat, kann es schon sein, dass Format herumzickt. Jedoch bietet FAT16 schon gewisse Freiheiten, was die Belegung betrifft. Normal sollte der Bereich der FAT selbst jedoch fehlerfrei sein. Zwischen MBR und FAT ist jedoch eine Lücke, die im allgemeinen einstellbar groß ist. Wenn man die fehlerhaften Sektoren kennt und über die Größe der HDD die FAT Größe abschätzen kann, dann sollte man manuell einen Bereich finden, wo die FAT in einem fehlerfreien Bereich liegen kann. Also entweder zieht man sie direkt an den MBR ran oder schiebt sie weiter nach hinten.

Dann bleibt nur noch eines, man muss ein Format Programm finden, wo man das Offset vorgeben kann, denn das normale MS-DOS Format nimmt da (soweit ich weiss) immer den Standardwert.

Alternative ist, man schreibt selbst die Partitionstabelle und FAT auf die HDD. Den Bootsektor-Codebereich kann man sich einfach von einer andren HDD kopieren. Danach lässt man Chkdsk/Scandisk laufen, um die fehlerhaften Sektoren noch in der FAT zu markieren. Das ist aber auch recht einfach, denn die Datenstruktur eines leeren Rootverzeichnisses und einer leeren FAT sind für jeden Sektor gleich. Man muss also nur Bootsektor, Root und FAT schreiben, also 3 Sektoren als Templates und an bestimmten Stellen n-Sektoren damit fortlaufend...

2. Alternative: Man schreibt bloss den Bootsektor und schaut mal, ob einem ein Reparaturtool wie Scandisk/NDD ein gültiges Root+FAT hinbastelt.
Diverse Retro-Computer vorhanden.
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