Notebook für DOS-Games

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ChrisR3tro
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Notebook für DOS-Games

Beitrag von ChrisR3tro »

Hallo,

ein Freund von mir hat ein Toshiba Satellite mit Farbdisplay und Soundblaster Pro kompatibler Soundkarte. Das liegt bei etwa 133 MHz, wenn ich mich richtig erinnere und ist meiner Meinung nach schon recht gut geeignet für DOS-Games. Deshalb interessiere ich mich jetzt selbst für ein DOS-Notebook.

Die einzigen Anforderungen meinerseits wären:
  • 1. mindestens 133 MHz, maximal 200 MHz
    2. zwischen 16 und 96 MB RAM
    3. vor allem schnelles, klares Farbdisplay (für Spiele geeignet)
    4. Soundblaster kompatible Soundkarte (am besten SB16 kompatibel)
    5. CD-ROM Laufwerk integriert
    6. LAN-Larte integriert oder nachrüstbar
Am interessantesten finde ich bisher die Angebote von IBM (Thinkpad), Toshiba (Satellite) und Acer (TravelMate). Hat jemand evtl. etwas Erfahrung mit älteren Notebooks oder kann er mir was empfehlen in der Richtung?

Bisher habe ich mal ein paar ältere c'ts von 96/97 durchgelesen, aber Notebook-Tests waren damals noch recht rar und wenn dann wurden nur die preisgünstigsten getestet.

Gruß,
locutus
bttr

Beitrag von bttr »

zu deinen Anforderungen:

1. Wenn du die damals neuesten DOS-Spiele (z.B. Carmageddon) spielen willst, solltest du auf eine Intel Pentium MMX-CPU achten. Diese hatte neben dem von DOS-Spielen nicht unterstützten MMX-Befehlssatz auch einen größeren Cache (16 statt 8 KB), was sich spürbar auf die Geschwindigkeit auswirkte. Falls du das Notebook auch mal wirklich mobil benutzen willst, dann schaue mal, ob du eines mit Tillamook-Kern bekommst. Von Nicht-Intel-CPUs in solch alten Notebooks würde ich abraten. ;)

2. Falls das Notebook nicht bereits mit der von der gewünschten RAM-Größe angeboten wird, solltest du dich vor dem Kauf unbedingt über die Aufrüstmöglichkeiten bzw. -preise informieren. EDO-SO-DIMMs sind z.B. verdammt teuer. SDRAM-SO-DIMMs sind dagegen geradezu geschenkt. Und nimm lieber Markenspeicher wie Kingston oder Transcend, wenn's Neuware sein darf/soll.

3. Tja, „schnell“ ist relativ. Mein ThinkPad 770 hatte damals sicherlich eines der schnellsten Displays (hat immerhin 12.000 DEM gekostet), aber gegen heutige Geräte wäre sicherlich kein Blumentopf zu gewinnen. Action-Spiele habe ich zwar noch nicht probiert, aber ich glaube nicht, daß das Ergebnis toll aussehen wird. Werde es aber mal bei nächster Gelegenheit testen und berichten.

4. SB16-kompatibles wirst du wahrscheinlich nicht finden, denn es werden keine Creative-Chips (zu groß, zu stromfressend, ...) sondern hochintegrierte SBPro-kompatible Drittanbieterlösungen verwendet. Selbst in meinem teuren ThinkPad.

5. Dadurch wird das Notebook zwar schwerer, aber ich kann den Wunsch verstehen. 8) Beim TP770 kann wahlweise das Floppy- oder CD-ROM-Laufwerk in den UltraBay-Schacht geschoben werden. Wenn man beides braucht, dann kann das Floppy über eine zusätzliches Kabel extern betrieben werden. Ein großes Problem dieser alten Laufwerke ist, daß sie keine CD-Rs oder CD-RWs lesen können. Und moderne Ersatzlaufwerke sind häufig schwierigst einzubauen oder funktionieren gar nicht. Da ich Fehlkäufe vermeiden will, komme ich bisher auch noch mit dem alten CD-ROM aus. Aber ich brauche es auch nur sehr selten.

6. Integriertes LAN war damals noch nicht so doll verbreitet, weil die Chips entsprechend teuer waren. Viele Hersteller haben daher nur bestimmte Modelle mit LAN ausgestattet. Eine Aufrüstung über den PC Card-Steckplatz sollte aber problemlos möglich sein, wenn überhaupt DOS-Treiber existieren. Ich hab' mir dafür eine Xircom sowieso geholt, die komplett im Schacht versenkt ist.

IBM kann ich empfehlen. Toshiba kenne ich nicht, aber mein polnischer Mitprogrammierer findet seines super: http://www.bttr-software.de/mht/ts300cds/ Acer ist auch OK. Man muß aber Glück haben gut erhaltene Geräte zu finden.
Zuletzt geändert von bttr am Fr 6. Jan 2006, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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ChrisR3tro
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Beitrag von ChrisR3tro »

Hallo bttr,

danke für die ausführliche Antwort! Im Moment halte ich Ausschau nach einem IBM Thinkpad 380, obwohl Toshiba sicher auch nicht schlecht ist. Bei Displays habe ich mich etwas schlau gemacht. Man soll die DSTN-Displays meiden und stattdessen lieber TFT-Displays kaufen. Die IBM-Notebooks waren mit beiden Varianten erhältlich. Das wird bei eBay wahrscheinlich zum Problem, da die Verkäufer da meist sowieso NIE Ahnung haben, was da wirklich verbaut ist. :-)

Naja, mal sehen...

Gruß,
locutus
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Jinsu
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Beitrag von Jinsu »

Es waren 120 Mhz.

Bekannt unter dem Namen "Thick-as-a-brick-Notebook" (SilverScale und Locutus).

Das gute Stück lief eigentlich super mit Windows 98.
Leider ist wohl der Festplattencontroller in die Binsen gegangen.
Von Diskette booten geht noch, aber die Festplatte wird nicht mehr erkannt.
Habe es mit 3 verschiedenen Festplatten probiert.

Die Notebooks aus der Satelite-Serie sind sehr empfehlenswert, besonders bei diesem Modell war die vernünftige Tastatur ein Pluspunkt, sowie das eingebaute Netzteil, da man nur noch ein Kabel für den Netzbetrieb einstecken muste
Kurze Beschreibung:
Intel Pentium 120 Mhz
16 Mb RAM
1,3 Gb Festplatte
Soundblaster 16
Intel Onboard-Grafik mit 2 Mb RAM
13''-Farbdisplay, max. 800x600
4x CDRom austauschbar mit Floppy (Floppy kann auch extern betrieben werden)
1x Serieller / 1x Paralleler Anschluss
Externer Grafikanschluss
Schnittstelle für Docking-Station / Portreplikator
Trackpoint
PS/2 für externe Maus/Tastatur
Mikrofon
Monolautsprecher (Stereo nur über Line-Out/Kopfhörer)

Alles in allem war dieser Laptop ein ziemlich guter Desktop-Ersatz, da er, bis auf einen MIDI-/Joystick-Port eigentlich alles mitbringt, was man braucht.
Desweiteren recht robust, bis auf Kratzer und Abriebstellen keinen wirklichen Schaden.
Einziger Unmut ist der Trackpoint, dessen Gummikopf sich nach mehrjähriger Benutzung aufgelöst hat, funktioniert aber ohne genauso gut, sieht nur nicht so toll aus. Auch die Maustasten sind nicht so gut, da sie ebenfalls diesen Gummiüberzug haben.

Ansonsten: Top-Gerät, auch heute noch, wenn es funktioniert.
Dazu hört man bis auf die Festplatte keinerlei Geräusch, selbst der eingebaute Lüfter ist nicht zu hören.
Bei Ebay liegt der Preis allerdings für ein funktionierendes Gerät noch noch um EUR 120,- , ein kleiner Wermutstropfen, Pentium II-Geräte bekommt man nämlich meistens zu einem ähnlichen Preis.

Ein Bild:

Bild
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Jinsu
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Beitrag von Jinsu »

Neben der Satelite-Serie sind auch die Tecra-Modelle zu empfehlen, die über ähnliche Konfigurationen verfügen.
bttr

Beitrag von bttr »

@Locutus

Ja, ein 380 hatte ich damals auch im Auge, aber irgendwas hatte mich daran gestört. Leider hab' ich schon vergessen, was es war. :roll: Außerdem gab's da grad das 770 in Superzustand für 85 EUR. Da mußte ich zuschlagen. :D Inzwischen hätte ich wohl lieber gern ein TP600, aber die sind mit Penium 1 MMX sooo selten... (Ein PII zieht nur unnötig Strom.)

Wenn du bei DSTN/TFT sicher gehen willst, dann laß dir vom Verkäufer die Modellnummer nennen, die auf der Unterseite steht. Dann mußt du dir nur noch die entsprechenden Daten auf der IBM-Seite suchen. HPA soll übrigens auch nicht so schlecht sein.

EDIT: Ich muß wirklich endlich wieder meine vorhandene 770-Seite aus dem Wiki ins HTML-Format übernehmen, erweitern und online stellen.

noch ein EDIT:

@Jinsu

Laut meinen Recherchen ist das zwar ein 16-Bit-Soundsystem, aber trotzdem nur SBPro-kompatibel. Die 16-Bit stehen demnach wohl nur unter Windows zur Verfügung.
bttr

Beitrag von bttr »

@Locutus

Das Einzige, was ich jetzt zur Hand hatte, war Disney's Aladdin, ein Jump'n'Run. Lief eigentlich alles sehr flüssig. Beim Scrollen schien eher der Grafikchip des 770 überfordert. Beim Display selbst konnte ich keine Schlieren feststellen.

Übrigens wundere ich mich gerade, wieso es auf der IBM-Seite kaum Informationen zum ThinkPad 760/765 gibt.
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Jinsu
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Beitrag von Jinsu »

bttr hat geschrieben: @Jinsu

Laut meinen Recherchen ist das zwar ein 16-Bit-Soundsystem, aber trotzdem nur SBPro-kompatibel. Die 16-Bit stehen demnach wohl nur unter Windows zur Verfügung.
Da könntest du recht haben, wir sind uns alle unsicher.

Alles in allem war es ein vernünftiges, zuverlässiges Gerät, mit dem man so ziemlich alles, besonders unter DOS machen konnte.
Mit Dockingstation wäre sogar ein Joystick möglich.
ConiKost
CONFIG.SYS-Autor
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Beitrag von ConiKost »

Hi!
Ich hätte noch ein Compaq Armada 4220T da ...

Intel Pentium Mobile 266 MMX
96 MB RAM
6GB HDD
8x CD-ROM
ESS Soundkarte (vollkommen im DOS/SB16/Win3.11 kompatibel!)
2MB Graka (vollkommen mit VESA und Win3.11 kompatibel!)
2xPCMCIA Cardbus (lauffähig mit DOS und Win3.11!)
800x600x24Bit TFT 12.1"
16-Bit PCMCIA Karte
Shuttle HOT-433 | AMD Am5x86 @ 133 MHz | 4x Kingston 64MB EDO-RAM
Matrox G200 + DVI Module | Miro Hiscore 3D | Creative SB AWE64 Gold, Creative 24MB RAM
Toshiba Libretto 110CT | Pentium MMX @ 266 MHz | 96MB RAM| NeoMagic MagicGraph 128XD | Yamaha OPL3SA
bttr

Beitrag von bttr »

Disk- und opt. Laufwerk intern?
Cyberpuer

Beitrag von Cyberpuer »

ConiKost hat geschrieben:Hi!
Ich hätte noch ein Compaq Armada 4220T da ...

Intel Pentium Mobile 266 MMX
96 MB RAM
6GB HDD
8x CD-ROM
ESS Soundkarte (vollkommen im DOS/SB16/Win3.11 kompatibel!)
2MB Graka (vollkommen mit VESA und Win3.11 kompatibel!)
2xPCMCIA Cardbus (lauffähig mit DOS und Win3.11!)
800x600x24Bit TFT 12.1"
16-Bit PCMCIA Karte
Ich habe einen Nachfolger/Ähnlichen (nicht zum vergeben, passt aber gut zum Thema)
Compaq Armade, (Laptop)
64 MB Ram
6 GB HDD
24x CD-ROM
Irgendne Soundkarte
4MB GraKa
2xPCMCIA
1024*768*24Bit TFT

Compaq kann ich dahingehend empfehlen! Habe sehr lange viel mit Dos darauf gemacht. Auch die ältesten Dosgames laufen und die Schlieren des Bildschirms dürften einem DOS-User ansich egal sein. Nur mein TFT hat leider den Geist aufgegeben (erst kurz normal, dann kriesel, dann weiß. Früher nur manchmal, nun IMMER). Wenn jemand dafür den Lösung kennt, darf man mich ansprechen... :roll:
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